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Art drinks in the city
Text von Prof. Peter Brinkemper
Rätselhafte Strich-Codes besetzen Litfasssäulen. Mitten im dicht gedrängten Innenstadtverkehr strahlen Werbeflächen
intensive Schlüsselreize aus: abstrakte Farbsignale und verwischte Spuren, statt konkreter Botschaften und Zeichen. Die
visuelle Hülle be-kannter Getränkemarken mutiert zum digitalen „Durstlöscher“: Die Signaturen unseres Alltags steigern sich
zu Momentaufnahmen der Mobilität und Bewegung. Der Konsument verlässt den Raum der kontrollierten Werbung, die seine
Sehnsüchte und Bedürfnisse konsequent ausforscht. Er verwandelt sich zurück, in den interesselosen Zuschauer: Den Durst der
Augen stillt nur noch das rein ästhetische Erlebnis digitalisierter Form und Farbe.
Andrej Barov „überholt“ das Konzept der gegenständlichen Abbildung in der Alltagswelt und in den Medien. Er nutzt die
Möglichkeiten der Digitalisierung für eine neue informatische Kunst nichtgegenständlicher Darstellungsstrategien. Die
Gesamtheiten, Teil-gruppen, Ähnlichkeiten und Kontraste der so gewonnenen strukturellen Informationen werden in technisch
hoch auflösende Farb-Daten-Displays von hoher ästhetischer Bildqualität transformiert. Mit diesen großformatigen Displays
erobert Barov anlässlich der Art Cologne den öffentlichen Raum in Köln.
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